Anforderungen an Lehrerinnen und Lehrer weiten sich stetig aus.Die Stadt unterstützt die Pädagogen mit vielen Angeboten
Am 5. Oktober begeht die UNESCO weltweit den Weltlehrertag. Im Rahmen eines Pressegesprächs hat die Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport, Dr. Susanne Eisenmann, die Gelegenheit genutzt, den in der Landeshauptstadt rund 4000 beschäftigten Lehrerinnen und Lehrer in ihrer wichtigen Arbeit den Rücken zu stärken und ihren tagtäglichen Einsatz für die Kinder zu würdigen.
Stellvertretend für alle Lehrerinnen und Lehrer in Stuttgart hat Eisenmann die Geschäftsführenden Schulleitungen zu dem Pressegespräch eingeladen. Sie koordinieren gemeinsame örtliche Schulangelegenheiten auch mehrerer Schularten vor allem mit dem kommunalen Schulträger. Als zentrale Ansprechpartner für die Landeshauptstadt Stuttgart sind daher die Kontakte mit der Schulbürgermeisterin besonders eng.
Die Aufgaben, denen sich die Pädagogen stellen, haben sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten verändert und ausgeweitet. Auch die Erwartungen der Gesellschaft an die Institution Schule steigen. Eisenmann: „Früher stand an den Schulen die reine Wissensvermittlung im Vordergrund. Heute erwarten wir von den Lehrerinnen und Lehrern, dass sie Defizite in der Erziehungsarbeit ausgleichen und die jungen Menschen zu sozialem Engagement und zu Respekt und Wertschätzung im Umgang miteinander erziehen.“
Um dies zu erreichen, bewältigen die Lehrerinnen und Lehrer vielerlei Lenkungs- und Koordinationsaufgaben außerhalb des Unterrichts. Dazu gehört beispielsweise die Organisation von Austauschprogrammen mit Partnerschulen im In- und Ausland und in den Stuttgarter Partnerstädten. „Die Erfahrung ausländischer Kulturkreise ist ein wichtiger Bestandteil in der Entwicklung junger Menschen. Möglich werden die Austauschprogramme erst durch das großes Engagement der betreuenden Lehrerinnen und Lehrer“, so Eisenmann.
Weiterhin organisieren die Pädagogen Kooperationen mit außerschulischen Partnern wie beispielsweise den freien Trägern der Jugendhilfe oder leisten Integrationsarbeit, beispielsweise durch gemeinsame Projekte von Regel- und Sonderschulen. Einen weiteren Aspekt bildet die Elternarbeit, die viele schulische Angebote, wie etwa Mittagessen in der Schule, erst möglich macht. Die Lehrer motivieren und gewinnen hierfür immer wieder ehrenamtlich helfende Eltern.
„Parallel zu den lokalen Anforderungen befindet sich die gesamte Bildungslandschaft in einem gravierenden Wandel und stellt die Pädagogen vor weitere Herausforderungen“, so Eisenmann. 2004 wurden neue Bildungspläne für alle Schularten eingeführt, seit dem Schuljahr 2004/05 gilt in Baden-Württemberg generell das achtjährige Gymnasium. Der kontinuierliche Ausbau des städtischen Angebots an Ganztagesschulen nimmt die Lehrerinnen und Lehrer zeitlich immer mehr in Anspruch und verlangt die Entwicklung von entsprechenden Angeboten in der Betreuungszeit.
„Trotz all dieser ständig steigenden Anforderungen engagieren sich viele Lehrerinnen und Lehrer weit über das Normalmaß hinaus. Ihnen spreche ich meinen besonderen Dank für ihren vorbildlichen Einsatz für die Schülerinnen und Schüler aus und ermutige sie, nicht nachzulassen. Ohne sie wäre die Schule um vieles ärmer“, so Eisenmann.
Kontinuierlich unterstützt die Stadt Stuttgart die Lehrerinnen und Lehrer mit vielfältigen Angeboten in ihrer Arbeit:
Das Kulturamt veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium seit 1998 die Reihe KONTAKTE, in der den Pädagogen die vielfältigen kulturellen Einrichtungen der Stadt vorgestellt werden. Zwei- bis dreimal im Jahr können sie dabei Blicke hinter die Kulissen der Einrichtungen werfen und bekommen Tipps und Anregungen für Exkursionen mit den Schülerinnen und Schülern.
Der Museumspädagogische Dienst (mu*pä*di) macht Kinder und Jugendliche mit der Stuttgarter Museumslandschaft vertraut. Unterstützung bei der Aufführung von Theaterstücken mit ihren Schülern erhalten die Lehrer vom theaterpädagogischen Dienst. Beim Theaterspielen können sich die Kinder auf einem neuen Feld selbst erleben und ihre Fähigkeiten erproben. Der theaterpädagogische Dienst ist beim Jungen Ensemble Stuttgart (JES) angesiedelt, das außerdem eigene Workshops für Schulklassen im Programm hat. Mit zahlreichen Inszenierungen für junges Publikum und eigenen Schulvorstellungen führt das JES gemeinsam mit den anderen Stuttgarter Kinder- und Jugendtheater in die ganze Welt des Theaters ein. Dank des Bonuscard-Programms können auch Kinder aus finanziell schwachen Familien die kulturellen Angebote in der Stadt nutzen.
Unterstützung bieten auch das Jugendamt und das Gesundheitsamt. Die Schulsozialarbeit des Jugendamts ermöglicht, Auffälligkeiten und Fehlentwicklung schnell zu erkennen und ihnen wirkungsvoll entgegen zu treten. Das Projekt G’sund und G’scheit des Gesundheitsamts erarbeitet gemeinsam mit allen am Schulleben beteiligten ein Gesamtkonzept zur Gesundheitsförderung der Kinder.
Die von der Stadt finanziell ermöglichten Schulwochen im Waldheim bieten vor allem den Grundschulen die Möglichkeit, ihren Unterricht eine Woche in ein Stuttgarter Waldheim zu verlegen. Die neue Lernumgebung stärkt die Klassengemeinschaft und festigt das gemeinsame Lernen.
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